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03a02a4f7f
@ -204,34 +204,91 @@ Darum gilt
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## §3. Lineare Fortsetzung von partiell definierten Funktionen ##
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Sei φ : ℝ⁵ ⟶ ℝ³
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Seien u₁, u₂, u₃, u₄, u₅ eine Basis für ℝ⁵.
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Seien v₁, v₂, v₃ Vektoren in ℝ³.
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Definiert werden
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φ(u₁) = v₁, φ(u₂) = v₂, φ(u₄) = v₃
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**Aufgabe:** Gibt es eine lineare Abbildung, die die o. s. Gleichungen erfüllen?
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**Aufgabe:** Gibt es eine lineare Abbildung, φ : ℝ⁵ ⟶ ℝ³, die die o. s. Gleichungen erfüllen?
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**Antwort:** Ja.
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**Beweis:**
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Da eine (u₁, u₂, u₃, u₄, u₅) Basis für ℝ⁵ ist,
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können wir [Skript, Satz 6.1.13] anwenden.
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Setze
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φ(u₃) := 0 (Nullvektor)
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φ(u₅) := 0 (Nullvektor)
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Da u₁, u₂, u₃, u₄, u₅ eine Basis ist,
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können wir für beliebiges x ∈ ℝ⁵
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Mit der partiellen Definition von φ auf der Basis (u₁, u₂, u₃, u₄, u₅),
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existiert laut [Skript, Satz 6.1.13] eine **lineare Ausdehnung**
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(auch _Fortsetzung_ od. _Erweiterung_ in der Literatur genannt)
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φ : ℝ⁵ ⟶ ℝ³, so dass
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φ(x) = ∑ c_i · φ(ui)
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φ(u₁) = v₁, φ(u₂) = v₂, φ(u₄) = v₃, φ(u₃) = 0, φ(u₅) = 0.
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**QED**
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wobei c_1, c_2, .... die eindeutigen Werte im Körper ℝ sind,
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**Bemerkung 1.**
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Konkret, da u₁, u₂, u₃, u₄, u₅ eine Basis ist,
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existiert für jedes x ∈ ℝ⁵ eindeutige Werte
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c₁, c₂, c₃, c₄, c₅ im Körper ℝ,
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so dass
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x = ∑ c_i · ui
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gilt.
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Dann ist φ linear (zeige die Axiome!!).
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**QED**
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gilt, und man setzt
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φ(x) := ∑ c_i · φ(u_i).
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Mit dieser Definition ist es einfach, die Axiome durchzugehen,
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und zu beweisen, dass dies eine lineare Abbildung definiert.
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**Bemerkung 2.**
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Beachte, dass die _Wahl_ von den φ(u₃), φ(u₅) im o. s. Beispiel beliebig sein kann. Es ist nur entscheidend, dass in der partiellen
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Definition wir es mit linear unabhängigen Elementen zu tun haben.
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Falls es zu Abhängigkeiten zwischen den Inputvektoren kommt,
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müssen wir wie gewohnt auf eine maximale linear unabhängige Teilmenge
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reduzieren, und zeigen, dass für die restlichen Inputs,
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die Definition kompatibel ist.
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Als Beispiel nehmen wir
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u₁ = (1, 0, 1, 0, 0)ᵀ
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u₂ = (1, 2, 1, 0, 0)ᵀ
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u₃ = (0, 1, 0, 0, 0)ᵀ
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und φ : ℝ⁵ ⟶ ℝ³ partiell definiert auf {u₁, u₂, u₃}.
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Aus (u₁, u₂, u₃) können wir sehen (etwa durch den Gaußalgorithmus),
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dass (u₁, u₂) ein maximales linear unabhängiges Teilsystem ist
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und
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u₃ = -½u₁ + ½u₂.
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Darum können φ(u₁), φ(u₂) beliebig gewählt werden,
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umd es muss
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φ(u₃) = -½φ(u₁) + ½φ(u₂)
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gelten (entsprechend dem o. s. Verhältnis).
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Wenn wir zum Beispiel
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φ(u₁) = (4, 2)
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φ(u₂) = (-2, 8)
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φ(u₃) = (-3, 3)
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wählen ist, dies erfüllt.
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Man kann das l. u. Teilsystem (u₁, u₂)
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durch 3 weitere Vektoren zu einer Basis ergänzen
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und φ zu einer linearen Abb ausdehnen.
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Wenn wir aber
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φ(u₁) = (8, 1)
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φ(u₂) = (-4, 8)
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φ(u₃) = (0, 1)
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wählen ist, ist φ(u₃) = -½φ(u₁) + ½φ(u₂) nicht erfüllt.
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Darum lässt sich hier φ **nicht** zu einer linearen Abbildung erweitern.
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